Pilotprojekt zur Überwachung der biologischen Vielfalt

Bild des Autors erstellt am 10.11.2025
von Global Nature Fund

„Wir möchten jeden Hektar zu einem aktiven Verbündeten der biologischen Vielfalt machen.“ Dieses Motto eines neuen Pilotprojekts in Spanien ist Programm: Auf 157 Hektar Obst- und Gemüseanbauflächen wird ein praxisnahes System zu Erfassung von Biodiversitäts- und Umweltkennzahlen erprobt.

Ziel ist es, Biodiversität messbar zu machen – und den Schutz der biologischen Vielfalt als strategischen Vorteil für eine nachhaltigere und zukunftsfähige Landwirtschaft zu nutzen. Dafür werden mehr als 30 ökologische Indikatoren erfasst – etwa zur Bodenqualität, Wasserverfügbarkeit, Vegetationsbedeckung, Artenvielfalt, zum Einsatz von Pestiziden sowie zu CO₂- und Wasser-Fußabdrücken.

Im landwirtschaftlichen-chemischen Labor der Polytechnischen Universität Valencia werden Wasser- und Bodenproben aus dem Projekt untersucht. | © fhalmería

Das Projekt wird von Biodiversity Grow / Quality and Adviser (Koordination), GLOBALG.A.P. und dem Global Nature Fund durchgeführt. Es dient der Entwicklung des neuen GLOBALG.A.P.-Standards Sustainable Environmental Solutions (ESS), der Anfang 2026 erscheinen soll, und bezieht die Biodiversitätskriterien der Initiative Food for Biodiversity mit ein.

Die teilnehmenden Betriebe erarbeiten gemeinsam mit Fachleuten individuelle Aktionspläne, um konkrete Verbesserungen umzusetzen – etwa beim Aufbau ökologischer Infrastrukturen oder der Förderung von Nützlingen. Die Fortschritte werden regelmäßig überprüft, wissenschaftlich begleitet und transparent dokumentiert.

Neben dem Schutz von Ökosystemen trägt das Projekt dazu bei, Landwirt:innen den Zugang zu Märkten mit hohen Nachhaltigkeitsanforderungen zu erleichtern. Die Indikatoren orientieren sich an den wichtigsten ökologischen Risiken Europas – von Wasserknappheit und Bodengesundheit bis zum Klimawandel.

Kurzfristig erwarten die Projektpartner unter anderem Verbesserungen der agroökologischen Infrastrukturen oder eine verstärkte Präsenz von Bestäubern und weiteren Nützlingen sowie einen Rückgang des Einsatzes von Herbiziden.

Langfristig soll das Projekt zeigen, dass Biodiversität kein Hindernis, sondern ein Motor für wirtschaftliche Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit ist. Wissenschaftlich fundierte Daten schaffen Vertrauen – bei Erzeugern, Handel und Verbraucher:innen – und beweisen, dass nachhaltige Landwirtschaft messbar, umsetzbar und rentabel sein kann.

Carlos Martinez, Technischer Direktor des Pilotprojekts in Spanien. | © fhalmería

Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie von Marion Hammerl, Präsidentin des Global Nature Fund (hammerl@globalnature.org).

Einen vollumfassenden Artikel zum Projekt finden Sie hier (PDF Download, Englisch).

 

Der Beitrag erschien zuvor auf der Webseite des Global Nature Funds.
Titelbild von Konstantin Chemeris | Unsplash

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