Standards und Labels

Standards und Labels ermöglichen Ihnen Ihr Umweltmanagement messbar zu machen und bei Ihren Stakeholdern Vertrauen aufzubauen. Gehen Sie ganzheitlich an das Thema heran.

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Werkzeuge für Biodiversität

Ein Umweltmanagementsystem ist eine Möglichkeit ein Bewertungstool zu nutzen, um Prozesse, Produkte und Rohstoffe auch unter Biodiversitätsaspekten einzuordnen. Neben den umfassenden Umweltmanagementsystemen EMAS (Eco Management and Audit Scheme) und ISO 14001 gibt es zahlreiche spezialisierte Umweltmanagementansätze zur Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes.

Die richtige Zertifizierung wählen

Die ISO-Zertifizierung ist die bekannteste und eine weltweite Norm. Sie ist die Grundlage des Umweltmanagements. Eine europäische Zertifizierung nach EMAS ist aufwendiger aber auch einerseits für Biodiversität besonders aussagefähig. Andererseits bringt EMAS mehr Transparenz. Ökoprofit ist auf der kommunalen Ebene ein guter Einstieg besonders für kleine Unternehmen.

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Mögliche Fragen zum Aspekt Biodiversität im Validierungsprozess

 

  • Welchen Einfluss haben verschiedene Unternehmensbereiche auf die Biodiversität?
  • Welchen Einfluss haben die Organisation und ihre Wertschöpfungskette auf die Biodiversität?
  • Welche konkreten Ziele und Maßnahmen wurden – im Falle der Biodiversität als signifikanter Umweltaspekt – zum Erhalt der biologischen Vielfalt festgelegt?
  • Welche Rohstoffe oder Materialien werden von Vorlieferanten bezogen?
  • Welche Auswirkungen gehen von ihrer Nutzung auf die biologische Vielfalt aus?
  • In welcher Form beeinflussen die Tätigkeiten des Unternehmens die Biodiversität?
  • Welche generelle Zielsetzung wurden in der Umweltpolitik zum Bereich Biodiversität festgelegt?

 

 

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EMAS

EMAS hat den Vorteil, dass es ein besonderes Augenmerk auf Biodiversität ermöglicht und zudem nicht nur den Emissionsausstoß verringert und Energieeinsparungen ermöglicht. Vielmehr entsteht ein Imagegewinn, wichtiges Know-how wird aufgebaut und die Rechtssicherheit erhöht.

  • Geltungsbereich ist die Europäische Union und assoziierte Länder
  • gesetzliche Regelung
  • Zertifizierende Einheit ist eine Organisation, die nicht kleiner als ein Standort sein kann
  • Validierung findet durch zugelassene Umweltgutachter statt
  • Veröffentlichung einer Umwelterklärung wird verlangt
  • Die Auditfequenz findet jährlich statt. Ein kompletter Prüfzyklus dauert drei Jahre.
  • Die Überprüfung findet über interne Audits statt
  • Information an die Kunden über Nutzung und Entsorgung ist obligatorisch

Zur Website von EMAS: www.emas.de

ISO 14001

Die ISO 14001 ist seit 1996 ein weltweit anerkanntes Umweltmanagementsystem und umfasst alle Aspekte für eine Verbesserung von Umweltleistungen. Ihre Forderungen sind auf Organisationen jeder Art und Größe sowie auf unterschiedliche geografische, kulturelle und soziale Bedingungen anwendbar.

  • Der Geltungsbereich ist weltweit
  • Es handelt sich um eine privatwirtschaftliche Vereinbarung
  • Sie können Teile einer Organisation oder die ganze Organisation zertifizieren
  • Die Zertifizierung wird durch die Zulassungsgesellschaft durchegführt bzw. überwacht
  • Eine Veröffentlichung einer Umwelterklärung ist nicht obligatorisch
  • Turnus der Auditfequenz ist in der Regel jährlich, aber nicht vorgegeben
  • Überprüfung wird durch ein internes Audit gemacht
  • Es ist möglich weltrelevante Information an die Kunden über Nutzung und Entsorgung weiterzugeben

Zur Website: www.iso.org

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Zertifizierungen für einzelne Branchen

Manche Zerifizierungen sind auf auf einzelne Branchen abgestimmt (z.B. „Ecocamping“ für Fremdenverkehrseinrichtungen, „Grüner Gockel“ für Kirchengemeinden) oder auf bestimmte Wirtschaftszweige, wie beim Handwerk der „Qualitätsverbund umweltbewusster Handwerksbetriebe“. Oder sie zeigen den teilnehmenden Unternehmen anhand von Kooperationsprojekten zwischen Kommunen und der örtlichen Wirtschaft (Ökoprofit), wie sie umweltrelevante Betriebskosten (z.B. in den Bereichen Wasser, Energie, Abfall) senken und somit zur Schonung der natürlichen Ressourcen beitragen können.

 

Die meisten dieser Umweltmanagementansätze verleihen regional anerkanntes Zertifikat. Sie sind weniger auf ein kontinuierliches Management des betrieblichen Umweltschutzes ausgerichtet. Vielmehr stehen oft einzelne oder mehrere, zeitlich begrenzte Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltleistung im Vordergrund. Meist fehlt die vollständige interne Auditierung. Die Ansätze sind dennoch geeignet, den Umweltschutz einer Organisation voranzubringen. Sie können für kleine und regional tätige Unternehmen eine gute Wahl sein, um einen Einstieg in ein Umweltmanagementsystem wie EMAS zu finden.

 

 

 

Standards in der Lebensmittelbranche

Die Partner der EU-Initiative LIFE Food & Biodiversity haben mehr als 50 Standards, Siegel und Unternehmensanforderungen hinsichtlich ihrer Kriterien zur Biodiversität analysiert. Die Ergebnisse wurden in einem Baseline Report zusammengefasst und mit Vertretern von Standardorganisationen und Unternehmen der Lebensmittelindustrie ausgewertet. Die Analyse zeigte die Notwendigkeit und das Potenzial, die Biodiversitätsleistung von Standards und Unternehmensanforderungen zu verbessern.

Basierend auf diesem Ergebnis wurden Empfehlungen zur Verbesserung der Biodiversitätskriterien in Standards und Beschaffungsrichtlinien veröffentlicht. Diese Empfehlungen wurden in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten von Standardorganisationen, Zertifizierungsgesellschaften, Lebensmittelunternehmen, Umweltorganisationen und wissenschaftlichen Einrichtungen erarbeitet.

www.business-biodiversity.eu/de/biodiversitaetskriterien-in-standards

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