Der Lebensraum
Pflanzen und Tiere spielen zusammen
Ein Lebensraum kann mit einem Verein oder Verband verglichen werden. Hier kommen Arten mit ähnlichen Interessen und Ansprüchen zusammen. Ein Wald ist ein anderes System als eine Wiese. Der Lebensraum Wald wird in unterschiedliche Waldtypen unterteilt: zum Beispiel gibt es Buchenwälder, Auenwälder oder Mischwälder.
Die Vielfalt an Lebensräumen ist für Tiere und Menschen gleichermaßen wichtig. Besonders Lebensräume mit wenig Nährstoffangebot sind durch Emissionen selten geworden. Hier sind beispielsweise Ökosysteme wie Magerrasen und Moore betroffen.
Haben Sie in Ihrer Nachbarschaft Naturräume, dann können Sie sich an Ihre Kommune oder auch an Naturschutzverbände vor Ort wenden. Vielleicht können Sie mit Ihrem Firmengelände für Pflanzen und Tiere „Brücken“ bauen. Schaffen Sie Verbindungen und Wege für Insekten, Vögel und Pflanzen.
Die Lebensgemeinschaften in einem Ökosystem haben ähnliche Ansprüche an ihren Lebensraum und sind teilweise sehr abhängig voneinander: jede Pflanze, jedes Tier bis hin zum Einzeller. Durch uns Menschen sind weitere Lebensräume entstanden wie Städte, Heiden und Nadelwälder. Auf der anderen Seite sind viele natürliche Lebensräume zunehmend bedroht. In Deutschland sind das vor allem Moore, Auenwälder, Mager- oder Trockenrasen. Wir alle können helfen, diese Lebensräume zu schützen, indem Flächen renaturiert und entsiegelt werden, Naturräume geschützt und vernetzt werden und auch dadurch Lieferketten neu gedacht werden.
Besonders erfolgreich sind der Schutz und die Regeneration, wenn Kriterien wie lokale Gegebenheiten, natürliche Vorkommen und die Größe des Areals beachtet werden. Zum Vergleich beherbergt ein Stadtbaum unterschiedlich große Netzwerke: bei einer Eiche finden sich bis zu 500 Individuen wie Insekten und Vögel und bei einem Ginkgo maximal 10 Arten. Der Ginkgo ist keine heimische Art, sondern eine vom Menschen eingebrachte Art aus Asien. Heimische Arten und Lebensgemeinschaften haben sich in Europa nach der Eiszeit gebildet und sich weiter spezialisiert.
Ihrem Wesen nach ist Biodiversität ein lokales Phänomen. Ökosysteme entwickeln sich aus dem Miteinander konkreter Bedingungen – Temperaturbedingungen, Niederschläge und geografischen Bodenbedingungen und Nährstoffen. Daraus resultieren die dort vorkommenden Arten und deren Miteinander.