Land der Heimwerker

Entdecken Sie die Auswirkungen der Produkte des DIY-Einkaufs auf die Natur! Welche Maßnahmen können Sie ergreifen, um Biodiversität zu schützen? Überraschende Verbindung zwischen den Produkten aus Heimwerker- und Baumärkten und der biologischen Vielfalt.

1001 Produkte und Rohstoffe

Heimwerker- und Baumärkte und Biodiversität

In Deutschland gibt es über 2.000 Baumärkte (Zahl von 2022). Der Umsatz im erweiterten Do-It-Yourself (DIY)-Kernmarkt in Deutschland lag im Jahr 2020 nach vorläufigen Angaben der Marktforscher von Teipel Research & Consulting bei 50,96 Milliarden Euro brutto. Zu dem Kernmarkt zählen unter anderem die Sortimente: Bau- und Heimwerkermärkte, Fachhandel für Gartenbedarf, Raumausstattung, Leuchten, Fliesen, Sanitärbedarf, Baustoff- und Bauelemente, Holz und Sägewerkshandel sowie Eisenwaren, Raumausstattung, Gartenbedarf und Blumen.

 

Bau- und Heimwerkermärkte verkaufen viele tausende, sehr unterschiedliche Produkte mit zum Teil verzweigten Lieferketten. Biodiversität zu erfassen und geeignete Maßnahmen zum Schutz der Natur umzusetzen, ist daher komplex.

 

Allerdings ist Biodiversität ein wichtiges Thema für die Branche: Viele der Artikel im DIY-Markt enthalten Rohstoffe, die einen direkten Einfluss auf die Natur haben – zum Beispiel biotische Rohstoffe wie Holz oder Pflanzen, aber auch gerade Metalle und Baustoffe weisen in ihrem Abbau und ihrer Weiterverarbeitung hohe negative Auswirkungen auf Biodiversität aus.

 

Darüber hinaus sind viele Rohstoffe, die durch die Branche verwendet werden, Teil von Natur und ihre Verarbeitung ist in unterschiedlichem Grad äußerst abhängig von einer intakten Biodiversität. Wasser wird in vielen Produktionsschritten gebraucht, u.a. in der Produktion von Stahl, Düngemitteln, Farben oder der Produktion von Zierpflanzen. Verknappung und Endlichkeit von Rohstoffen durch Zerstörung von Ökosystemen, wie etwa Torf oder Sand, führt langfristig zu Engpässen in Lieferketten.

 

Die Branche kann hier insbesondere durch Biodiversitätsmaßnahmen im Einkauf, der Produktentwicklung und an ihren eigenen Standorten den Fußabdruck auf Biodiversität reduzieren.

 

Biodiversität im Einkauf und am Betriebsstandort berücksichtigen

Bau- und Heimwerkermärkte setzen bereits heute vielseitige Maßnahmen zum Umweltschutz um. Mit direktem Bezug zu Biodiversität gibt es insbesondere Engagement im Pflanzensegment, bei dem man Schadstoffe in der Produktion verbietet oder insektenfreundliche Sortimente ausbaut. Auch im Holzeinkauf achten Bau- und Heimwerkermärkte teilweise auf etablierte Siegel wie FSC und PEFC, die einige Biodiversitätskriterien enthalten.

 

Eine Ausweitung von Biodiversitätskriterien auf das sehr umfassende Produktsortiment und die Verfolgung von Lieferketten sind Herausforderungen im Biodiversitätsbereich.

 

Darüber hinaus gibt es vor allem bei Eigenmarken das Potenzial, direkt bei der Entwicklung schon die Auswirkungen eines Produktes auf Biodiversität zu analysieren.

 

Ein weiteres Handlungsfeld für die Branche ist die biodiversitätsfreundliche Außengestaltung der zahlreichen Filialen. Zwar sind Lieferketten von der Auswirkung auf Biodiversität der relevantere Hebel, aber auch ein biodiversitätsfreundlich gestaltetes Firmengelände kann einen Beitrag leisten, Tieren und Pflanzen ein Habitat zu geben oder als sogenanntes „Trittsteinbiotop“ zu dienen.

 

Welche Möglichkeiten bieten sich Akteuren, sich zu engagieren?

 Austausch mit anderen Akteuren

Der Handelsverband Heimwerken-Bauen-Garten (BHB) vertritt als Fachverband die Interessen der Handelsbetriebe für Heimwerken, Bauen und Gärtnern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie weiterer Unternehmen der DIY-Branche aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor. Der Fokus der Verbandsarbeit liegt auf den Themenbereichen Personal & Bildung, Loss Prevention, Recht, Logistik und Produktsicherheit, sowie auch Umwelt und CSR – darunter auch Biodiversität.

 

Biodiversity-Check für die DIY-Branche

Im Rahmen von UBi erarbeiten wir einen Biodiversity-Check für die Branche gemeinsam mit dem BHB und setzen auch individuelle Biodiversity-Checks mit Unternehmen um.

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Runde Tische zu Biodiversitätskriterien in den Standards der Pflanzenproduktion

Im Rahmen des UBi-Projektes organisiert der Global Nature Fund (GNF) den Austausch von Akteuren aus der Branche zu Biodiversitätskriterien in Zertifizierungssystemen, Labels und Einkaufsstandards. Ziel ist es, Unternehmen den biodiversitätsfreundlicheren Einkauf von (Zier-)Pflanzen zu erleichtern und Standards für stärkere Biodiversitätskriterien zu sensibilisieren. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie Interesse an einer Teilnahme haben. Wir streben dabei auch eine Integration unserer Ergebnisse in den Basket der Floriculture Sustainability Initiative (FSI) an.

 

 

 

Firmengelände umgestalten

Wie Unternehmen ihr Firmengelände naturnah gestalten können, lesen Sie auch unserer Website oder über das Projekt EU LIFE BooGI-BOP. Hier haben sich sieben europäische Partner aus Österreich, Deutschland, der Slowakei und Spanien zusammengeschlossen, um die naturnahe Gestaltung von Firmengeländen in Europa zu fördern.

Gebäudegrün Fassadenbegrünung Gründach

Weiterführende Links

Handelsverband Heimwerken-Bauen-Garten

Handelsverband Heimwerken-Bauen-Garten (BHB)

 

Umsatz des deutschen DIY-Markts in den Jahren 2010 bis 2022

Statistik-Datenbank aus dem EHI Retail Institute

 

Bruttoumsatz im deutschen DIY-Markt im Jahr 2019

Statistik-Datenbank aus dem EHI Retail Institute

 

Europäisches Projekt: Naturnahe Firmengelände

BooGI-BOP: Unterstützung mit Erstberatung, die einen ersten Eindruck vom Potenzial der naturnahen Gestaltung auf Firmengelände gibt.