Award 2023: Geld, Schokolade und Filterkaffee

Bild des Autors erstellt am 22.11.2023
von CSCP / Ellen Land

Geld, Schokolade und Filterkaffee für Biodiversität: Award

Der Raum im AXICA war erfüllt von Waldgeräuschen und den zehn begeisterten Finalisten, die Bundesumweltministerin Steffi Lemke und dem Publikum ihre Geschichten erzählten. Ob es Willow Böck von der ältesten Berliner Schmiede war, die von Messergriffen aus Fliederholz schwärmte oder der enthusiastische Eberhard Brack mit den Greenboxen als Blühtrittstein. Der Raum war die richtige Kulisse für die Preisverleihung „Die Lieferkette lebt!“. Die Freude und der Tatendrang der zehn Finalisten war spürbar.

 

Gruppenfoto Preisverleihung. Foto Katja Zimmermann

Finale für Biodiversität

Bei der Preisverleihung „Die Lieferkette lebt!“ am 14. November 2023 in Berlin wurden zehn Unternehmen, die ins Finale gekommen sind, für ihre innovativen und vorbildlichen Konzepte und Aktivitäten entlang der Lieferkette zur Erhaltung der biologischen Vielfalt ausgezeichnet. Die Gewinnerunternehmen sind die Triodos Bank, Perú Puro und die Melitta Group.

Wettbewerb als Initialzündung

Bundesumweltministerin Steffi Lemke nahm sich für die Lösungsideen der zehn Finalisten Zeit. „Auf naturverträgliches Wirtschaften umzusteuern, ist nicht nur ökologisch notwendig, sondern zahlt sich für die Unternehmen auch aus, gerade in Zeiten knapper Ressourcen, gestörter Lieferketten und hoher Rohstoffpreise. Deshalb ist es sowohl für die Natur als auch für die Unternehmen ein Gewinn, wenn sie die biologische Vielfalt stärker in ihre Managementstrategien integrieren. Im besten Fall trägt die Wirtschaft zur Wiederherstellung zerstörter Ökosysteme selbst aktiv bei. Es freut mich, dass es dafür bereits viele gute Ideen und Praxisbeispiele gibt – nicht nur bei großen Firmen, sondern auch bei kleinen und mittleren Unternehmen sowie im Finanzsektor. Das zeigt der Wettbewerb von „Unternehmen Biologische Vielfalt“. Ich wünsche mir, dass das Engagement der Gewinnerinnen und Finalisten des Wettbewerbs als Initialzündung und Vorbild für andere Unternehmen in den verschiedensten Branchen wirkt“, so Steffi Lemke.

 

 

 

Es wurden drei Preise vergeben:

Preisverleihung: Siegerfoto Troidos Bank. Foto: Katja Zimmermann

Gewinnerunternehmen der Jury: Triodos Bank

Die Jury hat sich für die Triodos Bank entschieden, weil sie einer der Branchenpioniere im Bereich Biodiversität sind. Obwohl seit einigen Jahren das Thema Sustainable Finance international an Fahrt aufnimmt, ist das Thema für viele in der Branche noch neu. Das umfassende Erfahrungswissen und die konkreten Handlungsoptionen der Triodos Bank haben ein großes Potenzial, um Finanzunternehmen bei ihrer Transformation hin zu biodiversitätsfreundlichem Wirtschaften zu unterstützen.

2.500 Stimmen für die Finalisten

Sofie Geisel, Geschäftsführerin der DIHK Service GmbH und Mitveranstalterin, fand in ihrer Laudatio für den Publikumspreis, der an Perú Puro ging, die passenden Worte: „Als Tropenbiologen und preisgekrönte Biodiversitätsexpertinnen schaffen es Frauke Fischer und Arno Wielgoss, mit Ihrem Unternehmen, die Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen und das Thema Biodiversität mit ihrer Schokolade, dem Kaffee und dem Kakao sehr vielen Menschen sehr nahezubringen.“

 

Über 2.500 Personen haben an der Abstimmung zum Publikumspreis teilgenommen.

Preisverleihung: Sieger Peru Puro. Foto: Katja Zimmermann
Siegerfoto mit Melitta Group und Ministerin. Foto: Katja Zimmermann

Sonderpreis für innovative Transformation: Melitta Group

Die Jury hat sich entschieden, einen Sonderpreis zu vergeben, für ein Unternehmen, welches den Mut beweist, sich auf den Weg hin zu einer gelungenen Transformation zu machen. Während der Erhalt der biologischen Vielfalt bereits seit Jahren ein Thema für die Melitta Group ist, hat der Konzern aktuell in Zusammenarbeit mit Kuyua einen umfassenden, Künstliche-Intelligenz-gestützten Analyse- und Aktionsplan vorgelegt. Dabei werden alle eigenen sowie die Standorte aller unmittelbaren Lieferanten auf Biodiversitätsrisiken geprüft und bei den Standorten mit hohem Risiko genauere Analysen sowie entsprechende Programme zur Abhilfe eingeleitet. Die Melitta Group übt damit nicht nur Einfluss auf die Unternehmen ihrer Lieferkette aus, sie kann auch als Inspiration für andere Konzerne dienen, sich im Biodiversitätsschutz mit viel Engagement auf den Weg zu machen.

Internationale Abkommen als Chancen für neues Wirtschaften

Der Wettbewerb würdigte Innovation und den Einsatz für biologische Vielfalt in den Lieferketten von Unternehmen. Es gingen zahlreiche Bewerbungen von Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen Deutschlands ein, die sich aktiv für den Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt in ihren Lieferketten einsetzen. Diese Unternehmen haben damit begonnen, die internationalen Abkommen zur Biodiversität (Global Biodiversity Framework), das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz sowie die europäischen Berichtspflichten in Ihren Geschäftsmodellen für sich als Chance zu nutzen. Damit leisten sie einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung Ihrer Wirtschaftsgrundlage.

 

Bei der Preisverleihung stellten sich diese zehn Finalisten vor: Upländer Bauernmolkerei GmbH, DEFLEX®-Dichtsysteme GmbH, etepetete GmbH, Heinrich GLAESER Nachf. GmbH, Melitta Group Management GmbH & Co. KG, Mibelle Group, PERÚ PURO GmbH, Rixdorfer Schmiede, Böck GbR, SCHWARTAUER WERKE GmbH & Co. KG, Triodos Bank N.V. Deutschland.

 

Der Wettbewerb mit dem Titel „Die Lieferkette lebt: Lieferketten transformieren, Biodiversität integrieren“ wurde im Rahmen des vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz geförderten Projekts „Unternehmen Biologische Vielfalt“ organisiert. Die Finalisten zeigten einen bedeutenden Schritt bei der Transformation hin zu einer nachhaltigen, wirtschaftlichen und biodiversen Zukunft.

 

Fotos: Katja Zimmermann

Headerfoto von links nach rechts: Reinhard Vinkmann, DEFLEX-Dichtsysteme GmbH; Christina Schmidt, Triodos; Dr. Arno Wielgoss, PERÚ PURO; Karin Brack, Heinrich Glaeser Nachf. GmbH; Sarah Ruth Brinkmann, Melitta Group Management; Eberhard Brack, Heinrich Glaeser Nachf. GmbH; Steffi Lemke, Bundesumweltministerin; Willow Böck, Rixdorfer Schmiede; Susanne Heldmaier, Mibelle Group; Christian Dietrich, kuyua; Karin Artzt-Steinbrink, Upländer Bauernmolkerei; Julia Schäfer, Schwartauer Werke; Kai Maack, Schwartauer Werke; Marie Braun, Schwartauer Werke; Frieda Eskildsen, Schwartauer Werke

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