Invasive Arten

Bild des Autors erstellt am 08.12.2022
von CSCP / Ellen Land

Gebietsfremde, invasiven Arten

Der wirtschaftlich, biodiverse Fußabdruck kann durch invasive Arten beeinträchtigt werden. Doch was machen diese eingeschleppten Arten?

Konkurrenz

Am häufigsten treten invasive Arten in Konkurrenz um Lebensraum und Ressourcen mit den einheimischen Arten. Sie verdrängen dadurch einzelne Arten (z.B. die neophytische Kartoffel-Rose, Rosa rugosa die Bibernell-Rose, Rosa spinoissima in Dünen Norddeutschlands) oder ganze Artengemeinschaften (z.B. Reinbestände von Staudenknöterichen an Bachufern).

Fressfeinde

Invasive Arten treten als Fressfeinde gegenüber einheimischen Arten auf (z.B. die gebietsfremde Bisamratte, Ondatra zibethicus, die Bachmuschel, Unio crassus).

Kreuzung der Arten

Weniger offensichtlich und oftmals nur mit Labormethoden nachweisbar sind Einkreuzungen der Gene gebietsfremder Arten in einheimische Arten (z.B. durch die Schwarzkopfruderente, Oxyura jamaicensis in die Weißkopfruderente, Oxyura leucocephala oder durch Gartenformen der Gemeinen Akelei, Aquilegia vulgaris). Dies führt zu einer schleichenden genetischen Veränderung der Art, an deren Ende die einheimische Art mehr oder weniger verändert bzw. durch die gebietsfremde Art „ersetzt“ wird.

 

Überträger von Krankheiten und Parasiten

Gebietsfremde Art übertragen Parasiten oder Krankheiten. Dadurch gefährden sie einheimischer Arten. Der amerikanische Flusskrebse (u.a. Roter Sumpfkrebs, Procambarus clarkii) ist eine solche Art. Sie übertragen die „Krebspest“, eine durch einen parasitischen Pilz ausgelöste Infektionskrankheit. Diese Krankheit ist für die einheimischen Flusskrebsarten (z.B. Edelkrebs, Astacus astacus) tödlich. Manche Parasiten von Waschbären sind auch für den Menschen gefährlich.

 

Negative ökosystemare Auswirkungen

Gebietsfremde Arten können auch Ökosystemeigenschaften wie Wasserhaushalt, Vegetationsstrukturen verändern. Oder Nährstoffprozesse in Lebensräumen verändern. So wandert die Robinie (Robinia pseudoacacia) in brachfallende Halbtrockenrasen ein und begünstigt durch ihre Stickstoffanreicherung im Boden weitere Arten, die Halbtrockenrasenarten verdrängen.

Flickr Roter Flusskrebs invasive Art
globalisierung

Kolumbus – erster Weltbürger

Die Globalisierung hat für unsere Pflanzen- und Tierwelt mit Columbus angefangen. Durch die Weltenbummler des 15. Jahrhunderts wurden erstmals durch den Menschen neue Arten eingebracht. Diese verdrängten, auch damals schon, die heimischen Arten und hatten intensive Auswirkungen auf unsere Ökosysteme. Es wurden Arten mit Absicht für Parks und Gärten mit gebracht, darunter der Gingko oder Estragon. Oder sie kamen als „blinde Passagiere“. Diese seit dem 15. Jahrhundert eingewanderten Arten nennen sich Neophyten.

 

Gebietsfremde Pflanzen machen sich breit

Fehlen natürliche Feinde oder geographische Faktoren, die die fremde Population regulieren können, kann die invasive Spezies zu einer ernsten Bedrohung für die Biodiversität des Habitats werden. Neben der Gefährdung der Biodiversität durch Verdrängung und Auslöschung nativer Arten kann auch das Ökosystem als Ganzes betroffen sein:

Durch den Wegfall von heimischen Arten, besonders von Schlüsselarten, gerät das ökologische Gleichgewicht aus dem Lot. Andere spezialisierte Arten leiden ebenfalls darunter und sterben aus. Die Schlüsselarten sind besonders wichtig für das Ökosystem. Ein Beispiel für eine eingewanderte Art, die keine Feinde hat, ist dieser im Foto gezeigte Waschbär.

Waschbär invasive Art
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Unternehmen mit internationalen Lieferketten

Unternehmen, die Güter ein- oder ausführen, haben einen großen Impact auf diese Arten. Sie können damit viel für den Schutz von Biodiversität machen.