Ernährungsindustrie und Biodiversität: Neuer Leitfaden zeigt Handlungsansätze

Bild des Autors erstellt am 28.05.2025
von CSCP gGmbH

Wie können Unternehmen der Ernährungsindustrie ihre Auswirkungen auf die biologische Vielfalt verringern und gleichzeitig Maßnahmen zum Schutz von Ökosystemen umsetzen? Ein neuer Leitfaden liefert Antworten. Er wurde im Rahmen des Projekts UBi – Unternehmen Biologische Vielfalt von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) in Zusammenarbeit mit dem Global Nature Fund und der Bodensee-Stiftung erarbeitet.

Der Leitfaden reagiert auf eine zunehmende Dringlichkeit: Biodiversitätsverluste bedrohen nicht nur die natürlichen Lebensgrundlagen, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität, beispielsweise durch unterbrochene Lieferketten, geringere Rohstoffverfügbarkeit oder steigende regulatorische Anforderungen. Gleichzeitig steigt der Druck auf Unternehmen, sich transparent zu ihrer ökologischen Verantwortung zu positionieren.

Worum es im Leitfaden geht und warum er für Unternehmen relevant ist

Der neue Leitfaden Naturkapital als Wirtschaftsgrundlage bietet einen fundierten Überblick über die Zusammenhänge zwischen biologischer Vielfalt und den Geschäftsaktivitäten der Ernährungsindustrie. Er zeigt auf, welche ökologischen Risiken entlang der Lieferkette bestehen und wie sich Aspekte der Biodiversität systematisch in das betriebliche Handeln integrieren lassen.

Dabei beleuchtet er:

  • Warum Biodiversität für die Ernährungsindustrie von zentraler Bedeutung ist, beispielsweise aufgrund ihrer Rolle bei der Bestäubung, der Bodenfruchtbarkeit oder dem Wasserhaushalt.
  • Welche politischen und regulatorischen Vorgaben Biodiversität künftig stärker in den Unternehmensfokus rücken.
  • Wie Unternehmen ein Biodiversitätsmanagement aufbauen können, das in bestehende Umwelt- oder Nachhaltigkeitssysteme integriert ist.
  • Welche Rolle Lieferketten spielen, wie Risiken analysiert und priorisiert werden und welche Instrumente – wie Standards oder Biodiversitätsindikatoren – dabei unterstützen.
  • Welche praktischen Maßnahmen im Bereich Produktentwicklung, Flächenmanagement und Kommunikation möglich sind.
  • Wie andere Unternehmen es bereits umsetzen, zeigen konkrete Beispiele von u. a. KuchenMeister, Schwartauer Werke, Nestlé und Mondelēz.

Dieser Leitfaden richtet sich an Unternehmen, die ihre Verantwortung für die Biodiversität anerkennen und ihr Handeln entsprechend ausrichten möchten – unabhängig davon, ob sie bereits erste Schritte unternommen haben oder noch ganz am Anfang stehen.

Der vollständige Leitfaden „Naturkapital als Wirtschaftsgrundlage: Was Unternehmen der Ernährungsindustrie für den Schutz der Biodiversität tun können“ steht als PDF zum Download bereit. Er bietet fundiertes Hintergrundwissen, praxisnahe Empfehlungen sowie konkrete Beispiele für Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität in der Lebensmittelwirtschaft.

Einstieg mit System: die Biodiversity-Checks von UBi

Das Projekt UBi – Unternehmen Biologische Vielfalt bietet Unternehmen, die ihre Auswirkungen von und auf die biologische Vielfalt besser verstehen und gezielt handeln möchten, drei praxisnahe Instrumente an. Der Signifikanz-Check, der Biodiversity Quick Check und der Biodiversity-Check unterstützen dabei, Risiken zu identifizieren, Potenziale zu erkennen und passende Maßnahmen zu entwickeln. Die Tools eignen sich sowohl für den Einstieg als auch für die Vertiefung, je nach Bedarf und Vorkenntnissen.

Titelbild von Hannes Wolf | Unsplash

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