Die Lieferkette lebt: Unternehmen zeigen Verantwortung für Biodiversität
Im Rahmen des Projekts „Unternehmen Biologische Vielfalt – UBi“ wurden 2023 Unternehmen mit dem Biodiversitätspreis für die Wirtschaft ausgezeichnet. Unter dem Titel „Die Lieferkette lebt“ suchte der Wettbewerb nach wirkungsvollen Maßnahmen, die zeigen, wie sich biologische Vielfalt im Unternehmensalltag und entlang der gesamten Wertschöpfungskette schützen und fördern lässt.
Höhepunkt des Wettbewerbs war die feierliche Preisverleihung am 14. November 2023 im AXICA Kongresszentrum in Berlin – mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke, einer hochkarätigen Jury und einer aktiven Öffentlichkeit. Besonders erfreulich: Über 2.500 Stimmen wurden Online für den Publikumspreis abgegeben.
Die Gewinner des letzten Wettbewerbs – Erfolgsbeispiele aus der Wirtschaft
Im Rahmen der Preisverleihung überreichte Bundesumweltministerin Steffi Lemke die Biodiversitätspreise an drei wegweisende Unternehmen. Die Preisträger wurden von einer interdisziplinären Jury aus Wirtschaft, Forschung, Politik sowie Umwelt- und Naturschutzorganisationen ausgewählt.
Triodos Bank
Der Jurypreis ging an die Triodos Bank, die zu den Vorreitern im Bereich Biodiversität und nachhaltiges Finanzwesen zählt. Mit einer umfassenden Biodiversitätsstrategie, die auf verschiedenen Ebenen ansetzt, hat die Bank die Hauptursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt identifiziert. Auf dieser Grundlage wählt sie die Sektoren und Unternehmen, die sie finanziert und in die sie investiert, sorgfältig aus. Die umfangreichen Erfahrungen und konkreten Handlungsoptionen der Triodos Bank bieten daher ein großes Potenzial, andere (Finanz-)Unternehmen bei der Transformation hin zu einem biodiversitätsfreundlichen Wirtschaften zu unterstützen.

© Katja Zimmermann
Melitta Group
Die Melitta Group überzeugte die Jury mit einem KI-gestützten, ganzheitlichen Ansatz zur Berücksichtigung von Biodiversität entlang der Lieferkette und gewann damit den Sonderpreis. In Zusammenarbeit mit dem Hamburger Software-Start-up Kuyua hat Melitta eine umfassende KI-gestützte Analyse und einen Aktionsplan vorgelegt. Dabei werden alle eigenen Standorte sowie die aller direkten Lieferanten auf Biodiversitätsrisiken untersucht. An Standorten mit hohem Risiko werden vertiefende Analysen durchgeführt und entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet. Die Melitta-Gruppe zeigt damit beispielhaft, wie die Transformation der Lieferkette in einem klassisch ausgerichteten Unternehmen gelingen kann, das über Jahrzehnte globale Handelsbeziehungen aufgebaut hat und in verschiedenen Branchen tätig ist.
PERÚ PURO
Mehr als 2.500 Personen stimmten online über das überzeugendste Biodiversitätskonzept eines Unternehmens ab. Nicht nur das Publikum, sondern auch die Jury würdigte das Engagement des KMU PERÚ PURO, das Kakao und Kaffee in hochdiversen Agroforstsystemen anbaut und damit biodiversitätsfördernde Kulturen etabliert. Biodiversität ist bei PERÚ PURO keine Strategie, sondern Kerngeschäft. Dazu gehört die Ausbildung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Peru ebenso wie der Schutz des Regenwaldes und die Etablierung von Agroforstsystemen vor Ort, aber auch die Verbreitung von Informationen zum Thema Biodiversität in Deutschland.
Hintergrund: Wettbewerb und Bedeutung
Der Wettbewerb „Die Lieferkette lebt – Lieferketten transformieren, Biodiversität integrieren“ wurde im Rahmen des Projekts „Unternehmen Biologische Vielfalt – UBi“ durchgeführt. Organisiert wurde er von der Biodiversity in Good Company Initiative in Kooperation mit der DIHK Service GmbH. Gefördert wurde der Wettbewerb durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.
Ziel des Wettbewerbs: Unternehmen auszuzeichnen, die Biodiversität in ihre Geschäftsprozesse integrieren – insbesondere dort, wo es oft besonders herausfordernd ist: in Liefer- und Wertschöpfungsketten.