Biodiversität messen: Strategien und Praxis im Digitalen Dialog

Bild des Autors erstellt am 02.04.2025
von Biodiversity in Good Company Initiative e.V.

Instrumente und Einblicke aus der Praxis zur Messung von Biodiversität

Wie lässt sich Biodiversität systematisch erfassen? Und welche Technologien helfen dabei? Beim Digitalen Dialog des UBi-Projekts am 25. März 2025 kamen Fachleute aus Wirtschaft und Naturschutz zusammen, um innovative Ansätze, Standards und Werkzeuge zur Messung biologischer Vielfalt zu diskutieren.

Veranstaltet wurde der Austausch unter dem Titel „Biodiversität messbar machen – Instrumente und Strategien für Unternehmen“ von Biodiversity in Good Company im Rahmen von UBi – Unternehmen Biologische Vielfalt.

Regulatorik, Reporting und Best Practices

Max Kolb, Referent Sustainable Finance beim NABU, gab einen fundierten Überblick über den aktuellen regulatorischen Rahmen. Er stellte die wichtigsten Berichtsstandards vor, darunter ESRS 4 (European Sustainability Reporting Standards) und das internationale Rahmenwerk TNFD (Taskforce on Nature-related Financial Disclosures).

Wie Biodiversitätsmessung in der Praxis aussehen kann, zeigten inspirierende Unternehmensbeispiele: Tina Tamm Bendixen von Ørsted präsentierte einen achtstufigen Ansatz zur Messung der biologischen Vielfalt unter Wasser – ein wichtiger Schritt für die nachhaltige Entwicklung der Offshore-Windenergie. Katrin Scheller von Volkswagen berichtete über den Landnutzungsindikator (BLI), mit dem biodiversitätsfördernde Flächen rund um Unternehmensstandorte erfasst und bewertet werden können.

Technologiegestützte Biodiversitätsmessung auf dem Vormarsch

Während klassische Methoden wie die manuelle Artenbestimmung nach wie vor wichtig sind, gewinnen technologiegestützte Verfahren zunehmend an Bedeutung. Unternehmen, die sich systematisch mit der Erfassung und Analyse von Biodiversitätsdaten beschäftigen, können auf innovative Tools zurückgreifen, die von Fabian Schmidt-Pramov von biometric.earth vorgestellt wurden. Technologiegestützte Verfahren – von Fernerkundung über Drohnen, Wildtierkameras und akustische Sensorik bis hin zu eDNA-Analysen – eröffnen neue Möglichkeiten, insbesondere in Kombination mit künstlicher Intelligenz, um große Datenmengen effizient auszuwerten. Diese Ansätze bieten nicht nur eine höhere Genauigkeit, sondern auch eine bessere Skalierbarkeit in der Anwendung.

Fazit: Strategien brauchen Werkzeuge und Unterstützung

Die Veranstaltung machte deutlich: Unternehmen sind bereit, die nächsten Schritte zu gehen. Sie wünschen sich noch mehr Best-Practice-Beispiele, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen, um den Transfer in die eigene Realität zu erleichtern. Klar wurde auch: Für eine erfolgreiche Integration von Biodiversität ins Kerngeschäft braucht es passende Instrumente, Ressourcen und die Akzeptanz aller Stakeholder.

Die Aufzeichnungen aller Vorträge finden Sie in der Mediathek der Digitalen Dialoge.

Titelbild von Google DeepMind | Pexels

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