Am 13. November kamen führende Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft, Naturschutzverbände sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bei der 41. Sitzung des Unterstützerkreises des Projekts UBi – Unternehmen Biologische Vielfalt zusammen. Ihr Ziel: den Erhalt der Biodiversität stärker in unternehmerisches Handeln zu integrieren. Die Sitzung beleuchtete praxisnah, wie sich Naturschutz mit wirtschaftlichen Interessen verbinden lässt – mit eindrucksvollen Projekten, Partnerschaften und konkreten Erfolgen.
Best Practices aus der Wirtschaft: Naturschutz in der Praxis
Ein Highlight der Veranstaltung war das Engagement des Verein Deutscher Zementwerke, der als jüngster Unterstützerverband seine Biodiversitätsinitiativen vorstellte, wie die CO2-intensive Zementproduktion klimafreundlicher gestaltet werden kann und wie sich der Verband für die Biodiversität engagiert, beispielsweise durch die Mitentwicklung der Biodiversity Roadmap für die Zementindustrie.
Biodiversität als Investment- und Finanzrisiko
Die Sustainable-Finance-Expertin Susanne Bergius betonte die wachsende Relevanz der Biodiversität für die Finanzwelt: Biodiversitätsverluste bergen erhebliche Risiken für Investments und beeinflussen zunehmend Kreditentscheidungen. Internationale Geldgeber legen bereits Wert auf die Berücksichtigung von Biodiversitätsrisiken. Deutsche Finanzakteure, so Bergius, könnten hier noch stärker aktiv werden und Biodiversität in ihr Risikomanagement integrieren.
KI-gestütztes Biodiversitätsreporting für Unternehmen
Innovative Lösungen für das Biodiversitätsreporting präsentierte Tobias Wildner, Berater des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und Mitgründer des Start-ups kuyua. Er zeigte auf, wie Unternehmen mithilfe KI-gestützter Tools und anhand des Leitfadens der Michael-Otto-Stiftung die Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) effizient erfüllen können. Ein transparenteres Biodiversitätsreporting ist ein wirkungsvoller Hebel, um die Natur schrittweise in das Management zu integrieren.
Ein vielfältiges Engagement für Biodiversität – jetzt aktiv werden
Wirtschafts- und Naturschutzverbände berichteten außerdem von ihren laufenden Initiativen: von Biodiversitätsdatenbanken und Online-Seminaren bis hin zu konkreten Projekten in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Naturschutz. Das UBi-Projekt bietet eine breite Palette an Möglichkeiten für Unternehmen, erste Schritte in Richtung Biodiversitätsschutz zu machen. Mit Bildungsangeboten, praxisnahen Fachveranstaltungen, Biodiversity Checks und gezielter Beratung unterstützt UBi Unternehmen dabei, eine aktive Rolle im Biodiversitätsschutz zu übernehmen. Nicht zuletzt das Dialogforum, als größte Jahreskonferenz zu Biodiversität in der Wirtschaft, spielt dabei eine maßgebliche Rolle.
Unsere Botschaft: Handeln statt Abwarten
Die Kernbotschaften der Sitzung waren eindeutig:
- Klima- und Biodiversitätsschutz sind untrennbar verbunden. Nachhaltigkeit muss ganzheitlich gedacht werden, um langfristig wirtschaftlich und ökologisch erfolgreich zu sein.
- Die Zeit zu handeln ist jetzt! Gerade Wirtschaftsverbände spielen als Multiplikatoren eine entscheidende Rolle, um den Schutz der Biodiversität voranzubringen.
Lassen Sie uns gemeinsam Vorreiter werden und die Biodiversität in der Wirtschaft verankern.