Am 3. Juni 2025 wurde beim Grossmarkt Hannover das regionale Biodiversitätsbündnis für Hannover gegründet – im Rahmen des Projekts “Unternehmen Biologische Vielfalt – UBi”. Initiiert wurde es von der Industrie- und Handelskammer Hannover gemeinsam mit der DIHK Service GmbH sowie Unternehmen aus Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistungen. Ziel des Bündnisses ist es, biologische Vielfalt aktiv in unternehmerisches Handeln zu integrieren – auf dem Betriebsgelände ebenso wie entlang der Lieferkette. „Biodiversität ist kein Nice-to-have, sondern die Grundlage unserer Lieferketten als Obst- und Gemüsegroßmarkt – deshalb unterstützen wir das Bündnis mit voller Überzeugung“, fasst Grossmarkt-Geschäftsführer Jörn Böttcher die Motivation zusammen.
Biologische Vielfalt als Teil der Unternehmensstrategie
Mit dem Bündnis bekennen sich Unternehmen dazu, Nachhaltigkeit und Biodiversität stärker in ihre Geschäftsprozesse einzubeziehen. Das betrifft inbesondere den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und die Absicherung von Lieferketten. „Als Lebensmittelunternehmen tragen wir eine besondere Verantwortung für den Erhalt natürlicher Ressourcen – denn eine intakte Biodiversität ist für unsere Produkte und die globale Ernährungssicherheit von grundlegender Bedeutung. Der Schutz der Biodiversität ist für uns sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich entscheidend, deshalb engagieren wir uns von Anfang an in diesem Bündnis“, so Elisa Ahlers, Senior Sustainability Manager der Martin Braun-Gruppe.
Praxisbeispiel: Außenstelle Natur am Großmarkt Hannover
Die Verbesserung der unternehmerischen Umweltleistung betrifft auch das eigene Firmengelände. Ein Beispiel aus der Praxis: Der Grossmarkt Hannover hat im Rahmen des Projekts “Außenstelle Natur” gemeinsam mit dem Umweltzentrum Hannover das Firmengelände naturnah umgestaltet. Bei einem Rundgang stellten Geschäftsführerin Heike Hanisch, Jörn Böttcher und Esteban Aravena als verantwortliche Planer und Umsetzer die neugestalteten Flächen vor. Fritz Kleinschroth, Professor am Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover erläuterte, welchen Beitrag selbst kleinste Flächen für die Biodiversität leisten können.

Gruppenbild von der Gründung des Biodiversitätsbündnisses in Hannover am 3. Juni 2025. | Copyright UBi / IHK Hannover
Veränderung braucht Kommunikation
Die Umgestaltung von Flächen ist nur ein Teil der Aufgabe – ebenso wichtig ist es, Mitarbeitende und Geschäftspartner*innen auf diesem Weg mitzunehmen. Neue Pflegekonzepte erfordern auch ein Umdenken in der betrieblichen Praxis.
Biodiversität als Teil von Klimaanpassungen
Blühwiesen, Versickerungsflächen und Entsiegelungen sind mehr als gestalterische Maßnahmen. Sie leisten einen Beitrag zur Klimaanpassung und erhöhen die Resilienz von Unternehmensstandorten gegenüber Extremwetterereignissen. Risiken frühzeitig zu erkennen und und vorausschauend zu handeln, werden dabei zunehmend zur wirtschaftlichen Notwendigkeit
Vernetzung, Unterstützung und Weiterbildung
Das Bündnis für Biodiversität in Hannover bietet teilnehmenden Unternehmen praxisnahe Unterstützung. Neben dem Erfahrungsaustausch stehen Weiterbildungen und Informationsangebote im Fokus, die sich an den konkreten Bedarfen der Unternehmen orientieren – von der Strategieentwicklung über Kommunikation bis hin zu rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Mitgliedschaft ist kostenfrei, ein Einstieg jederzeit möglich.
Jetzt mitmachen – auch in anderen Regionen aktiv werden
Neben Hannover haben sich bereits regionale Biodiversitätsbündnisse in Berlin, der Region Ostfriesland-Papenburg sowie der Region Mittlerer Niederrhein gegründet – weitere stehen an, unter anderem in Köln. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, unternehmerischen Natur- und Biodiversitätsschutz in der Fläche voranzubringen.
Sie möchten Teil des Bündnisses in Hannover werden? Dann melden Sie sich gerne bei Falko Lehmeier per E-Mail.