Ob es um invasive Arten geht, Landnutzung, Übernutzung natürlicher Ressourcen oder Verschmutzung – viele Unternehmen haben ihre Auswirkungen auf die Biodiversität noch nie oder nur rudimentär systematisch bewertet. Noch weniger Unternehmen wissen, von welchen Leistungen der Natur – den „Ökosystemleistungen“ – ihr Geschäftsmodell eigentlich abhängt. Wie es gehen kann, zeigt der Biodiversity-Check.
Einen Überblick zu gewinnen und schnell Maßnahmen zum Biodiversitätsschutz umzusetzen: Das ist das Ziel des Biodiversity-Checks, den der Global Nature Fund (GNF) und die Bodensee-Stiftung seit über zehn Jahren für Unternehmen anbieten. Im Projekt „Unternehmen Biologische Vielfalt“ haben die beiden NGOs den Check weiterentwickelt und gemeinsam mit dem Think & Do Tank CSCP spezifisch für vier Branchen angepasst: für die (1) Lebensmittelwirtschaft, (2) Bau- und Heimwerkermärkte (Do-it-yourself, DIY), (3) Bekleidungs-, Mode- und Textilindustrie sowie für die (4) Chemieindustrie. Wir berichten hier über die Erfahrungen und Erkenntnisse des GNF aus der Zusammenarbeit mit Bau- und Heimwerkermärkten. Diese ist von erheblicher Relevanz in Deutschland: 68 Prozent der Deutschen beschäftigen sich mit Heimwerkprojekten, insgesamt erwirtschaftete der Baumarkthandel in Deutschland 2023 einen Umsatz von 21,24 Milliarden Euro.
Heide Schulte-Beckhausen, Head of ESG bei der OBI Group Holding, fasst zusammen, warum sich OBI an der Durchführung des Checks beteiligt hat: „Besonders interessiert waren wir dabei an den Analysen zu Biodiversität in der Wertschöpfungskette und im Produktportfolio, da wir hier für OBI den größten Hebel sehen.“ Kai Battenberg, Lead Sustainability and Product Compliance von toom Baumarkt, zieht als Fazit: „Der Schutz und die Förderung von Biodiversität stehen schon seit vielen Jahren im Fokus des Nachhaltigkeitsengagements bei toom Baumarkt. Im Biodiversity-Check wurde das Thema noch einmal umfassend und branchenspezifisch beleuchtet.“
Relevanz der Biodiversität für Unternehmen der DIY-Branche
Biodiversität wird oft als Lebens- und Wirtschaftsgrundlage bezeichnet. Ganz offensichtlich wird dies, wenn man die Lebensmittelindustrie betrachtet. Deren Produktionsgrundlage sind gesunde Böden, Wasserkreisläufe oder die Bestäubung durch vielfältige Insekten. Aber auch bei einem weniger intuitiven Branchenbeispiel wie den Bau- und Heimwerkermärkten wird die Relevanz der genetischen Vielfalt, Arten- und Ökosystemvielfalt deutlich. Diese Branche ist in ihrem Produktsortiment in besonderem Maße abhängig von nicht-nachwachsenden Rohstoffen wie Metallen, Mineralien, Sand und Steinen, die für die Herstellung von Baustoffen benötigt werden. Gleichzeitig spielen nachwachsende Rohstoffe wie Holz, Naturfasern, Substrate und Zierpflanzen eine wichtige Rolle im Sortiment. DIY-Unternehmen sind auf eine intakte biologische Vielfalt und stabile Lieferketten angewiesen, um die steigende Nachfrage der Kundschaft nach hochwertigen natürlichen Produktlösungen in optimaler Qualität, Menge und Vielfalt befriedigen zu können.
Die Branche ist auch von der Bereitstellung von Ökosystemleistungen abhängig. Dazu zählen
- die Qualität und Quantität des Wassers für die meisten Produktionsprozesse,
- die genetische Variabilität der Pflanzen, um eine gesunde Produktion von Holz, Naturfasern und Pflanzen zu gewährleisten,
- die Bereitstellung abiotischer Rohstoffe (Steine, Sand, Erdöl etc.),
- die Bereitstellung von Naturrohstoffen und -fasern, z. B. Holz und Zellulose für Verpackung, und
- die Aufrechterhaltung eines stabilen Umfelds für die Produktion, um Versorgungunterbrechungen z. B. durch extreme Witterungsbedingungen/Wassermangel zu vermeiden.
Diese Abhängigkeiten zu erkennen und entsprechende Risiken in Beschaffungs- und Produktionsprozessen zu identifizieren, ist ein Aspekt der Wesentlichkeitsermittlung, die ab 2025 im Rahmen der neuen Nachhaltigkeitsberichterstattungspflichten (CSRD) viele Unternehmen in der EU betrifft.

Abbildung 1: Was ist Biodiversität? | Copyright: Global Nature Fund
Diese Abhängigkeiten zu erkennen und entsprechende Risiken in Beschaffungs- und Produktionsprozessen zu identifizieren, ist ein Aspekt der Wesentlichkeitsermittlung, die ab 2025 im Rahmen der neuen Nachhaltigkeitsberichterstattungspflichten (CSRD) viele Unternehmen in der EU betrifft.
Die andere Seite betrifft die Auswirkungen von Unternehmen auf den Zustand der Biodiversität. Die Ursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt sind vielfältig. Dazu gehören
- die Übernutzung natürlicher Ressourcen,
- Umweltverschmutzung,
- die Beeinträchtigung von Lebensräumen,
- die Einführung invasiver, gebietsfremder Arten und
- der Klimawandel.
Die folgende Abbildung zeigt, wie verschiedene direkte Einflussfaktoren die Veränderungen in Landökosystemen, Süßwasservorkommen und Meeren beeinflussen und veranschaulicht das Ausmaß mit ausgewählten Beispielen. Dabei wird ersichtlich, dass alle Ökosysteme von direkten Einflussfaktoren betroffen sind. Besonders die veränderte Nutzung von Land und Meeren (dunkellila) sowie die direkte Ausbeutung natürlicher Ressourcen (helllila) sind für mehr als 50 Prozent der globalen Auswirkungen auf die Ökosysteme verantwortlich. (Vgl. Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Das „Globale Assessment“ des Weltbiodiversitätsrates IPBES – Auszüge aus dem “Summary for policymakers”, 2019, S. 6, https://fmos.link/29345. Die Abbildung entstammt ebenfalls aus dem Bericht. Das englische Original hierüber abrufbar.

Schaut man auf die DIY-Branche, so zeigen sich hier ebenfalls direkte wie indirekte Auswirkungen auf die Biodiversität, sowohl an den eigenen Standorten als auch in den vor- und nachgelagerten Lieferketten. Bei über 60.000 Artikeln ist es schwierig, eine Gesamtbilanz zu ziehen und zu quantifizieren. Der Biodiversity-Branchencheck hat gezeigt, dass die DIY-Branche vor allem entlang der Lieferketten in den Sortimenten Baustoffe, Holz und Zierpflanzen hohe Auswirkungen hat. Aber auch andere Bereiche, wie beispielsweise Metalle oder Kunststoffe, müssen stärker im Nachhaltigkeitsmanagement der Branche berücksichtigt werden.
An den eigenen Standorten ist es für die Branche aufgrund der hohen Anzahl an Filialen und oftmals sogar der räumlichen Nähe zu Naturschutzgebieten geboten, sich – wo machbar – verstärkt um die ökologische Aufwertung von Parkplätzen und Fassaden zu kümmern. Auch in den Bereichen Logistik und Lichtverschmutzung bestehen noch Verbesserungspotenziale.
Methodik
Der Biodiversity-Check ist ein Instrument, das der GNF gemeinsam mit der Bodensee-Stiftung für die Europäische Business and Biodiversity Campaign im Jahr 2010 entwickelt hat. Der Check gibt einen ersten Überblick über das Verhältnis von Unternehmen zur biologischen Vielfalt im Hinblick auf Chancen, Auswirkungen und Risiken.
Der Check ersetzt keine Folgenabschätzung für die biologische Vielfalt, sondern liefert Argumente für die Ausgestaltung einer Biodiversitätsstrategie des Unternehmens. In Anlehnung an die Verfahren der Umweltmanagementsysteme EMAS und ISO 14001 werden mögliche negative Auswirkungen einzelner Geschäftsbereiche, Produktionsanlagen, Produkte oder Prozesse auf die biologische Vielfalt analysiert. Mit dem Check lernt das Unternehmen mögliche Risiken und Chancen in Bezug auf die Biodiversität kennen.
Der Check ist vertraulich, sodass Probleme und mögliche Hindernisse offen diskutiert werden können. Während des Checks werden die direkten Auswirkungen des Unternehmens auf die biologische Vielfalt untersucht, für die das Unternehmen eindeutig verantwortlich ist und die von ihm beeinflusst werden kann. Der Check berücksichtigt auch die indirekten Auswirkungen, die das Unternehmen durch den Dialog mit seinen Stakeholdern beeinflussen kann.
Analysebereiche umfassen
- Strategie und Management
- Firmengelände, Immobilien
- Beschaffung: Rohstoffe, Wasser, Lieferanten, Zertifizierungen usw.
- Produktdesign und -entwicklung
- Logistik und Transport (inklusive invasive )
- Endprodukte und -nutzung
- Kommunikation und Marketing
- Personalwesen
Durchführung des Biodiversity-Checks
Das Vorgehen beim Biodiversity-Check auf Unternehmensebene besteht in der Regel aus fünf Schritten (Abbildung 2). Besonders relevant ist dabei, dass neben der Analyse der verschiedenen Prozesse im Unternehmen auch der Austausch mit den relevanten Stakeholdern ein zentraler Bestandteil ist.
Ein Runder Tisch mit Verantwortlichen aus allen Abteilungen – und wünschenswerterweise der Geschäftsführung – soll die Nachhaltigkeitsabteilung darin unterstützen, Zustimmung für das Thema Biodiversität im Unternehmen zu finden und effektive Maßnahmen umsetzen zu können. Dies funktioniert oftmals nur, wenn die Verantwortlichen Mandate und Budgets zur Verfügung stellen. Beim Runden Tisch werden die Ergebnisse des Checks und die Maßnahmenvorschläge besprochen. Ziel ist es, mit konkreten Schritten für eine zeitnahe Umsetzung aus dem Termin herauszugehen.

Prozessschritte des Biodiversity-Checks | © Global Nature Fund
Branchen-Check
Mit Unterstützung des Handelsverbands Heimwerken, Bauen und Garten e.V. (BHB) und vier Unternehmen der Bau- und Heimwerkermarktbranche – BAUHAUS, Globus, OBI und toom Baumarkt – hat der GNF im Rahmen des Projekts „Unternehmen Biologische Vielfalt“ auch einen „Branchen-Biodiversity-Check“ für DIY-Unternehmen entwickelt.
Er basiert auf einem umfassenden Screening der gesamten DIY-Branche, den Erfahrungen der Akteure im Bereich Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsmanagement und der Durchführung von Biodiversity-Checks mit den vier genannten Unternehmen, die ihr Wissen in diesen Prozess eingebracht haben.
Dieser Leitfaden richtet sich an Unternehmen der DIY-Branche, inklusive Gartenmärkte und den Fachhandel.
Verknüpfung mit Reporting und internationalen Methoden
War Biodiversität lange Zeit ein „freiwilliges“ Thema, so hat die EU mit dem Green Deal neue Sorgfaltspflichten aufgestellt.

Unterstützung des Biodiversitätschecks im Rahmen des Nachhatigkeitsreportings
Beispiel DIY-Märkte
Wir geben einen Überblick über die Gesamtbranche und ausgewählte Analysebereiche:
Strategie und Management
Die DIY-Branche verfügt in der Regel über Nachhaltigkeitsstrategien, in denen Biodiversität teilweise berücksichtigt wird, beispielsweise im Bereich der Außengestaltung der Märkte. Hier fehlt noch die strategische Integration des Themas Biodiversität in andere Geschäftsfelder, insbesondere in Bezug auf die Lieferketten und die Produktion, da hier die größten Auswirkungen liegen. Jedes Unternehmen sollte abwägen, ob es Biodiversität als Kernthema in seine Nachhaltigkeitsstrategie integriert oder eine eigenständige Biodiversitätsstrategie entwickelt. Grundlage für den Erfolg ist immer eine Bestandsaufnahme, die zur Formulierung von Zielen und Maßnahmen führt. Diese müssen mit klaren Verantwortlichkeiten, Personal- und Finanzressourcen hinterlegt werden. Übergeordnetes Ziel sollte es sein, den Biodiversitäts- und Ressourcen-Fußabdruck des Unternehmens kontinuierlich zu reduzieren. Relevant ist die Rolle der Geschäftsführung/Entscheidungsebene, die sowohl die Biodiversitätsrisiken kennen als auch Mandate und Ressourcen für die Umsetzung zur Verfügung stellen sollte.
Einkauf
Gemeinsam mit den Akteuren der DIY-Branche wurde als Einstieg in den Biodiversity-Check eine Analyse der verschiedenen Sortimente durchgeführt und die beteiligten Unternehmen um eine Einschätzung der finanziellen Relevanz gebeten. Eine Herausforderung bei dieser Priorisierung war, dass das Portfolio eines Baumarkts über 60.000 Produkte umfasst und nur wenige produktspezifische Informationen zu Umweltaspekten (z. B. in Form von Lifecycle-Assessments, LCAs) zur Verfügung standen. Für die Bewertung wurden daher Industriedaten aus der Datenbank ENCORE, dem Biodiversity Risk Filter des WWF, und eigene Recherchen zusammengeführt.
Fokus auf Zierpflanzen und Baustoffe
Diese Vorarbeit diente dazu, zwei Sortimente zu priorisieren: Zierpflanzen und Baustoffe. Auf diese haben wir die weitere Analyse konzentriert. Darüber hinaus wurden einzelne Risikoprodukte identifiziert (Beispiel Mähroboter siehe Kasten).
- Für Zierpflanzen gibt es etablierte Zertifizierungen und Standards, die teilweise biodiversitätsrelevante Kriterien abdecken. Hier besteht ein großes Potenzial für Baumärkte, ihre Einkaufsrichtlinien entsprechend zu gestalten. Als weitere Handlungsfelder wurden die Auslistung invasiver Arten und insbesondere der Ausbau heimischer und regionaler Pflanzensortimente identifiziert. Langfristige Lieferantenbeziehungen sind außerdem notwendig, um den Ausstieg aus Torf neben Blumenerden auch in der Pflanzenproduktion zu reduzieren. Hier konnten bereits gute Praktiken identifiziert werden: So setzen einige DIY-Märkte ein Rückstandsmonitoring für Pestizide ein, beschäftigen Insektenfachleute zur Bewertung des Pflanzensortiments oder entwickeln Standards für Torfersatzstoffe wie HortiCert.
- Im Bereich der Baustoffe Sand, Kies, Beton und Gips wurden vor allem Konzepte zur Vermeidung negativer Auswirkungen und zur Kreislaufwirtschaft (cradle-to-cradle) identifiziert, um Ressourcen zu sparen. Geschlossene Kreisläufe tragen dazu bei, den Abbau natürlicher Rohstoffe zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Langfristig können sie auch kostengünstiger sein als lineare Produktionsmodelle. Die Umsetzung ist für das einzelne Unternehmen recht schwierig. Es bedarf branchenübergreifender Kooperationen und politischer Rahmenbedingungen, z.B. im Bereich der geschlossenen Stoff-Kreisläufe.
Sortimentsübergreifend zeigt sich ein großer Bedarf, das Einkaufs- und Qualitätsmanagement zu Biodiversität und Ökosystemen zu schulen und interne Einkaufspolitiken hinsichtlich strengerer Biodiversitätsanforderungen zu überarbeiten. Die Unterstützung der Lieferanten sollte dabei im Fokus stehen.
Firmengelände
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland insgesamt 2.067 Bau- und Heimwerkermärkte gezählt (vgl. BHB, DIY-Branchenzahlen 2023) Geht man von einer durchschnittlich genutzten Verkaufs- und Parkplatzfläche von 10.000 m² aus, ergibt sich eine erhebliche versiegelte Fläche. Viele DIY-Märkte liegen in Industriegebieten und in der Nähe von Naturschutzgebieten. Teilweise liegt die Hälfte der Standorte weniger als einen Kilometer vom nächsten Schutzgebiet entfernt. Hier ist darauf zu achten, dass vom jeweiligen Markt keine negativen Auswirkungen z. B. durch Lichtverschmutzung ausgehen. In Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden kann auch in ein Schutzgebiet investiert werden.
Ein weiteres Risiko für die Standorte der DIY-Branche in Deutschland stellt insbesondere die Wasserverfügbarkeit dar. Wie das Kartenmaterial der WWF Risk Filter Suite zeigt, sind insbesondere Standorte in ostdeutschen Bundesländern wie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern von Wasserknappheit bedroht. Eine frühzeitige Investition in Regenwasserrückhaltung lohnt sich daher – insbesondere mit Blick auf die Bewässerung des Gartensortiments. Zahlreiche Biodiversitätsmaßnahmen helfen auch in anderen Bereichen bei der Klimaanpassung: Begrünte und verschattete Dächer, Wände und Parkplätze beispielsweise senken die Temperaturen und damit im Gebäude auch die Energiekosten.

Igel auf Wiese | Foto von Alexas_Fotos | Unsplash
Herausforderungen und nächste Schritte
Nicht nur für die DIY Branche, sondern auch für Unternehmen weiterer Branchen haben der GNF, die Bodensee-Stiftung und das CSCP Biodiversity-Checks durchgeführt. Für die Unternehmen war der „formalisierte Ansatz sehr gut und hilfreich, um neue strukturierte Erkenntnisse zu gewinnen.“ Besonders hervorgehoben wurde der sehr umfangreiche und dauerhafte Wissenspool, der durch den Check geschaffen wurde, sowie die fachliche Unterstützung bei der Priorisierung von Themen und Risikoprodukten.
Bei der Durchführung des Checks wurden jedoch einige Herausforderungen deutlich:
- Expertise & Mainstreaming im Unternehmen: Unternehmen stehen vor der Herausforderung, fachliche Kompetenz und zeitliche Ressourcen für Biodiversität aufzubauen. Expertise ist sowohl zu ökologischen Zusammenhängen als auch zu rechtlichen Anforderungen und Unternehmensprozessen gefragt und komplex. Eine weitere Herausforderung ist die Einbindung relevanter Akteure im Unternehmen – inklusive der Geschäftsführung.
- Verfügbarkeit von Daten aus der Lieferkette: Die Rückverfolgbarkeit von Lieferketten und die Erfassung von biodiversitätsrelevanten Daten stehen aktuell in vielen Unternehmen noch ganz am Anfang. Biodiversität ist darüber sehr komplex zu erfassen und zu messen. Tools wie ENCORE und Standortanalysetools helfen hier beim Einstieg, aber auch Lieferantenbefragungen und Recherchen. Unternehmen sollten hier nicht nur auf Reportingpflichten achten, sondern überlegen, wie ein strategisches Datenmanagement aufgebaut werden kann – auch um die eigene Performance kontinuierlich zu überprüfen!
- Es braucht Branchen-Lösungen! Viele Herausforderungen – insbesondere in der vor- und nachgelagerten Lieferkette – können nicht von einzelnen Unternehmen allein gelöst werden. Insbesondere bei Strategien der Kreislaufwirtschaft oder bei ökologischen Anforderungen an Produkte sind Austausch und gemeinsame Ansätze sowohl innerhalb der Branchen als auch mit verwandten Branchen (z. B. im Bereich der Baustoffe mit der Bauindustrie oder im Zierpflanzensortiment mit DIY und Lebensmitteleinzelhandel) sehr wichtig.
Unterstützungsangebote sind bereits vorhanden und werden voraussichtlich weiter wachsen. Beispielsweise fördert das Bundesumweltministerium im Rahmen des Vorhabens „Unternehmen Biologische Vielfalt – UBi“, die Entwicklung und Anwendung von Instrumenten wie den Biodiversity-Check.
Am 19. Juni 2025 hat der Global Nature Fund im Rahmen des Projekts „Unternehmen Biologische Vielfalt – UBi“ den Branchencheck offiziell veröffentlicht. Dazu erschien auch eine Pressemitteilung unter dem Titel: „Biodiversität stärken: Branchencheck als Wegweiser für Bau- und Heimwerkermärkte“. Den Leitfaden zum Branchencheck können Sie hier runterladen.