Welche Herausforderungen seht ihr für die Umsetzung?
Die größte Herausforderung besteht in der sogenannten „Geolokalisierung“. Wer führt diese durch, wer bezahlt dafür und wie können die finanziellen und technischen Möglichkeiten insbesondere für kleine Erzeuger(organisationen) in Ländern des globalen Südens geschaffen werden, um das zu realisieren? Gleichzeitig ist die Beschaffung konkreter Geokoordinaten (wo genau wurde der Rohstoff erzeugt?) das entscheidende Element, um Entwaldungsfreiheit auch wirklich sicherzustellen, nachzuweisen und überprüfen zu können.
Wo können sich Unternehmen informieren und was können Unternehmen jetzt tun, um sich auf die Verordnung vorzubereiten?
Unternehmen können diverse Tools verwenden, um ihrer Lieferketten rückzuverfolgen und Entwaldung auszuschließen. Außerdem gibt es einige Rahmenwerke und Leitlinien speziell für Unternehmen, die schon jetzt bei der Umstellung auf entwaldungsfreie Lieferketten bzw. die Vorbereitung auf die Verordnung genutzt werden können. Ein Unternehmen, das noch ganz am Anfang steht, beginnt am besten damit, seine Lieferketten (bzw. die der kritischen Rohstoffe in der Verordnung) vollständig zu mappen und frühzeitig den Kontakt zu seinen direkten Lieferanten zu suchen, um das Thema zu adressieren. Der Global Nature Fund selbst arbeitet zusammen mit der Tropenwaldstiftung OroVerde aktuell an einem Informationsportal für Unternehmen, in dem solche und weitere Informationen und Unterstützungsangebote rohstoffspezifisch für Unternehmen gebündelt und aufbereitet werden. Im Frühjahr 2023 startet eine Pilotphase zu dem Portal.