Am 13. und 14. November 2024 fand in Berlin die europäische Konferenz ”Biodiversity in Food Supply Chains” statt. Die von Food for Biodiversity organisierte Veranstaltung brachte Expertinnen und Experten, Unternehmen, NGOs und weitere Akteurinnen und Akteure zusammen, um über die dringend notwendige Integration von Biodiversität in nachhaltige Ernährungssysteme zu diskutieren. Mit über 150 Teilnehmenden aus ganz Europa bot die Konferenz eine Plattform für Austausch und Zusammenarbeit.
Biodiversität als Fundament nachhaltiger Ernährungssysteme
Biodiversität ist weit mehr als ein Randthema – sie bildet die Grundlage für nachhaltige Ernährungssysteme. Die zentrale Botschaft der Konferenz war klar: Die Zeit des Diskutierens ist vorbei; es geht jetzt darum, konkrete Maßnahmen umzusetzen. Ziel war es, greifbare Lösungsansätze zu entwickeln, um die Biodiversität entlang der gesamten Wertschöpfungsketten zu schützen und zu fördern.
Eine Plattform für Austausch und Zusammenarbeit
Das vielfältige Programm umfasste inspirierende Vorträge, interaktive Workshops und Podiumsdiskussionen. Besondere Highlights des Programms waren:
- Keynote von Stefan Haensel (Lidl International): Connecting the Dots: Biodiversity, Climate Action, and Sustainable Food Consumption
- Sessions und Break-out Sessions zu Themen wie die Rolle von Standards, Datenmanagement, Risikominimierung, pragmatische Umsetzung und strategische Chancen von Biodiversität.
- Diskussionen, in denen sich die Teilnehmenden gemeinsam über Lösungsansätze austauschten.
![Besuchende der europäischen Konferenz ”Biodiversity in Food Supply Chains”](https://www.unternehmen-biologische-vielfalt.de/wp-content/uploads/2024/11/FfB-Biod-in-SC-Berlin-Nov-2024-188-300x200.jpg)
Gruppenbild bei der europäische Konferenz ”Biodiversity in Food Supply Chains” im November 2024 in Berlin. | © Food for Biodiversity
Vier zentrale Erkenntnisse der Konferenz
Die Diskussionen und Beiträge führten zu vier wesentlichen Erkenntnissen, die den Weg für zukünftige Maßnahmen ebnen:
- Von der Theorie zur Praxis: Pragmatismus vor Perfektion
Die Zeit der Pilotprojekte ist vorbei. Es gilt, skalierbare Lösungen zu entwickeln, die messbare Ergebnisse liefern. Pragmatische Ansätze und priorisierte Maßnahmen sollten Unternehmen und Produzenten gleichermaßen unterstützen.
- Daten als Werkzeug statt Belastung
Große Datenmengen allein reichen nicht aus. Entscheidend ist ihre sinnvolle Nutzung zur Unterstützung von Produzenten und Zulieferern. Standardisierte und kompatible Systeme sowie greifbare Vorteile für alle Akteur:innen sind hierfür unerlässlich.
- Ein Schlüssel: Zusammenarbeit und Vertrauen
Der Schutz der biologischen Vielfalt erfordert sektorübergreifende Zusammenarbeit und eine Kultur des Vertrauens. Der offene Austausch, auch über Misserfolge, ist entscheidend, um erfolgreiche Ansätze zu skalieren und langfristig zu etablieren.
- Biodiversität als strategische Chance
Biodiversität bietet nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität tragen erhöhen die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten und fördern nachhaltige Geschäftsmodelle.
Ausblick: Jetzt handeln für eine biodiversitätsfreundliche Zukunft
Die Konferenz machte deutlich: Biodiversitätsschutz ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Die Konferenz zeigte auch, dass die Branche bereits notwendige Werkzeuge in der Hand hat. Es geht jetzt darum, sie konsequent einzusetzen und in die Breite zu tragen. „Die Food-Branche weiß eigentlich, was zu tun ist“, lautete eine zentrale Erkenntnis. „Die Frage ist nur, wie die erforderlichen Ressourcen mobilisiert werden können.“
Perfektion darf nicht länger den Fortschritt blockieren – es ist Zeit zu handeln.
Dank und Materialien
Ein herzliches Dankeschön gilt allen Referierenden, Teilnehmenden und Organisierenden, die diese Konferenz zu einem vollen Erfolg gemacht haben. Die Präsentationen der Konferenz sind hier abrufbar.
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Food for Biodiversity entstanden. Das Titelbild ist von Wolfgang Weiser (Unsplash).